Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) der Schweiz nimmt eine entscheidende Rolle in der Überwachung der Qualität in der Langzeitpflege ein. Durch die gesetzliche Verpflichtung zur Publikation von medizinischen Pflegemessgrössen, bekannt als Qualitätsindikatoren (MQI), strebt das BAG danach, Transparenz und fortlaufende Verbesserungen in den Pflegeinstitutionen zu fördern. Ein speziell dafür eingerichteter interdisziplinärer Ausschuss hat die Aufgabe übernommen, relevante MQIs zu definieren und festzulegen, die als Massstab für die Qualität der Pflegeleistungen dienen.
Nach intensiver Konsultation und Auswertung wurden von dem Ausschuss, bestehend aus Vertretern des BAG, des Bundesamts für Statistik (BFS), der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), CURAVIVA sowie weiteren Fachspezialisten sechs wesentliche Qualitätsindikatoren identifiziert. Diese Indikatoren sind in vier Hauptkategorien gegliedert: bewegungseinschränkende Massnahmen, Mangelernährung, Polymedikation sowie Schmerzmanagement.
Schweizer Langzeitinstitutionen sind verpflichtet, ihre MQI-Kennzahlen jährlich dem BFS zu übermitteln
Diese Daten stammen aus der elektronischen Pflegedokumentation im Fall unseres Testkandidaten zu Bot Helsinki aus der Applikation «easyDOK».
Die Datenübertragung erfolgt durch Systeme wie BESA 5.0 und RAIsoft. Aus diesen Daten wird ein nationales Benchmarking erstellt, das den Einrichtungen zur Verfügung gestellt wird, um ihnen Einblick in ihre Pflegequalität zu gewähren und Verbesserungen zu motivieren.
Jedoch stösst das aktuelle System an seine Grenzen, da die Daten bei der Publikation veraltet sind und somit eine zeitnahe Reaktion auf Verbesserungsbedarf erschweren. Zur Behebung dieses Problems haben wir mit Bot Helsinki eine Lösung geschaffen, der die sogenannte «Live MQI Daten» für den aktuellen Zeitraum liefert. Durch die Echtzeit-Überwachung der Qualitätsindikatoren und die sofortige Alarmierung der Verantwortlichen bei Abweichungen können die Institutionen schneller und effektiver auf Veränderungen reagieren, ohne auf die Veröffentlichung des jährlichen Benchmarks warten zu müssen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche und zeitnahe Optimierung der Pflegequalität weit über das jährliche Benchmarking hinaus.
Mit Bot Helsinki markieren wir einen Wendepunkt in der Verwaltung und Überwachung der Pflegequalität, indem er den Einrichtungen ermöglicht, proaktiv zu handeln und so die Betreuung ihrer Klienten stetig zu verbessern.
Was misst Bot Helsinki genau?
MQI 1: Polymedikation: Prozentualer Anteil an Bewohnenden, die in den letzten 7 Tagen 9 und mehr Wirkstoffe einnahmen
MQI 2: Mangelernährung: Prozentualer Anteil an Bewohnenden mit einem Gewichtsverlust von 5 % und mehr in den letzten 30 Tagen oder 10 % und mehr in den letzten 180 Tagen
MQI 3: Bewegungseinschränkende Massnahmen – Rumpf
MQI 4: Bewegungseinschränkende Massnahmen – Bettgitter
MQI 5 und 6: Schmerz – Selbsteinschätzung & Fremdeinschätzung
MQI 7 und 8: Stürze ohne und mit Folgen (noch nicht Pflicht, jedoch empfohlen)
MQI 1: Polymedikation: Prozentualer Anteil an Bewohnenden, die in den letzten 7 Tagen 9 und mehr Wirkstoffe einnahmen
MQI 2: Mangelernährung: Prozentualer Anteil an Bewohnenden mit einem Gewichtsverlust von 5 % und mehr in den letzten 30 Tagen oder 10 % und mehr in den letzten 180 Tagen
MQI 3: Bewegungseinschränkende Massnahmen – Rumpf
MQI 4: Bewegungseinschränkende Massnahmen – Bettgitter
MQI 5 und 6: Schmerz – Selbsteinschätzung & Fremdeinschätzung
MQI 7 und 8: Stürze ohne und mit Folgen (noch nicht Pflicht, jedoch empfohlen)
Visuelle Darstellung der Live-MQI-Daten schafft Begeisterung beim Pflegepersonal
Die Pflegefachpersonen sind besonders begeistert von der visuellen Darstellung der Live-MQI-Daten. Diese Funktion ermöglicht eine sofortige und umfassende Übersicht über alle MQIs sowie die Pflegequalität. Zusätzlich werden die vielfältigen Filtermöglichkeiten sehr geschätzt, da sie die Erstellung interner MQI-Benchmarks erleichtern und somit zur kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität beitragen.
Darüber hinaus bietet der Bot Helsinki eine unschätzbare Sicherheit für die Institutionen. Sie müssen nie wieder Unbehagen vor dem Benchmark-Bericht und dessen Veröffentlichung durch den Bund haben. Dank der kontinuierlichen und transparenten Überwachung kennen sie ihre MQI-Zahlen genau und haben rechtzeitig Massnahmen eingeleitet, um eventuelle Defizite zu beheben. Die Tage der unangenehmen Überraschungen gehören der Vergangenheit an. Stattdessen herrscht nun eine Atmosphäre des Empowerments, in der Institutionen proaktiv und selbstbewusst agieren können. Dies stärkt auch das Vertrauen der Klienten und deren Angehörigen in die Qualität der Pflege.
Der Bot Helsinki repräsentiert ein Symbol für Fortschritt, Sicherheit und Exzellenz durch die RPA-Technologie.
Voraussichtlich verfügbar ab August 2024.